ARCHIV 2011
19. Internationaler Leeraner Orgelsommer
In den Sommerferien laden die Evangelisch-lutherische und die Evangelisch-reformierte Kirchengemeinde jeweils donnerstagabends um 20.00 Uhr zu den Konzerten des 19. Internationalen Leeraner Orgelsommers ein, die in Zusammenarbeit mit der Stadt Leer und der Werbegemeinschaft veranstaltet werden.
In diesem Jahr werden wegen der Renovierung der Großen Reformierten Kirche alle Orgelkonzerte an der Ahrend-Orgel in der Lutherkirche Leer stattfinden. Der Eintritt zu den Konzerten ist frei – am Ausgang wird um eine Spende gebeten.
Die Orgel in der Lutherkirche wurde im Jahr 2002 von der weltberühmten Orgelbauwerkstatt Ahrend aus Leer / Loga hinter dem prächtigen historischen Orgelprospekt von Hinrich Just Müller mit 38 klingenden Stimmen auf drei Manualen und Pedal neu erbaut. Dieses Instrument vereint die überragenden Qualitäten der goldenen Epoche des Orgelbaus unter Arp Schnitger (1648-1719), dessen Instrumente sich durch mischungsfähige Zungenregister und strahlende Mixturen auszeichnen, mit den stilistischen Orgelbautendenzen des späten 18. Jahrhunderts mit ausdruckstarken Traversflöten und milden Streicherklängen.
DO 07. Juli - 20.00 Uhr Lutherkirche Leer
„Musikalische Seitenansichten“
Joachim Gehrold stellt die Vielseitigkeit der Ahrend-Orgel vor und nimmt die Zuhörer auf eine Zeitreise durch die Epochen. Sein Programm spannt einen musikalischen Bogen von der norddeutschen Melancholie eines Dieterich Buxtehude über den Großmeister der Orgelkunst, Johann Sebastian Bach, und führt weiter in die französisch-belgischen Klangwelten der Romantik und frühen Moderne in Werken von César Franck, Joseph Callaerts und Jehan Alain.
DO 14. Juli - 20.00 Uhr Lutherkirche Leer
„Johann Sebastian Bachs Großer Katechismus“
Bach – Konzert: Winfried Dahlke spielt Praeludium und Fuge Es-Dur und die großen Choralbearbeitungen aus Johann Sebastian Bachs Orgelbuch von 1739, dem „3. Theil der Clavierübung“, der sogenannten „Orgelmesse“. Die reformatorischen Kirchenlieder zu Kyrie, Gloria und Credo, Vater Unser, Taufe, Beichte und Abendmahl hat Johann Sebastian Bach in einzigartiger Weise in Töne gefasst und in ihrer theologischen Tiefe musikalisch ausgedeutet.
Johann Sebastian Bach (1685-1750): aus dem Orgelbuch von 1739
Dritter Theil der Clavier Übung bestehend in verschiedenen Vorpielen über die Catechismus- und andere Gesänge, vor die Orgel
Praeludium pro Organo pleno Es-Dur BWV 552,1
Kyrie, Gott Vater in Ewigkeit BWV 669
Christe Aller Welt Trost. BWV 670
Kyrie Gott heiliger Geist BWV 671
Allein Gott in der Höh´ sei Ehr. BWV 676
Dieß sind die heilgen zehen Geboth BWV 678
Wir gläuben all an einen Gott BWV 680
Vater unser im Himmelreich BWV 682
Christ unser Herr zum Iordan kam BWV 684
Aus tieffer Noth schrey ich zu dir BWV 686
Iesus Christus unser Heyland, der von uns BWV 688
Fuga à 5 Es-Dur BWV 552,2
DO 21. Juli - 20.00 Uhr Lutherkirche Leer
„Die goldene Epoche der Orgelkunst“
Kumiko Matsunami (Japan) stellt die goldene Epoche der Orgelkunst in den Mittelpunkt und spielt Werke von Samuel Scheidt, Dieterich Buxtehude und Georg Böhm, für die das obertonreiche Klangfarbenspektrum der Ahrend-Orgel ist wie geschaffen ist.
Samuel Scheidt (1587-1654)
Curant SSWV 109
Fuga Contraria aus Tabulatura nova SSWV 127
Dieterich Buxtehude (1637-1707)
„Herr Christ, der einig Gottes Sohn“
Choralbearbeitung BuxWV 192
Canzonetta in G-Dur BuxWV 171
Praeludium in g-Moll BuxWV 163
Georg Böhm (1661-1733)
„Wer nur den lieben Gott lässt walten “
Choralsatz J.S.Bach (1685-1750) BWV 166,6
Choralpartita 7 Partiten
Praeludium, Fuge und Postludium in g-Moll
Kumiko Matsunami, geb. in Gifu, Japan, studierte in Tokyo Klavier, Cembalo und Orgel mit dem Abschlussdiplom als Pianistin und war als Dozentin und Konzertmusikerin tätig. Danach siedelte sie nach Norddeutschland über, studierte an der Akademie für Alte Musik in Bremen bei Harald Vogel und Kirchenmusik an der Hochschule für Künste in Bremen bei Harald Vogel und Hans – Ola Ericsson, 2001 Abschluss mit dem Kirchenmusik A-Diplom. Seitdem zahlreiche Konzerte in Europa und Japan. Außerdem war sie als Organistin an mehreren Kirchen in Emden und Bremen tätig, 1997 – 2000 an St.Stephani in Bremen. Sie nahm an Meisterkursen von L.Tagliavini, U.Pineschi, G.Bovet, J.L.G.Uriol, D.Roth, M.Chapuis und E.Bellotti teil. Seit 2004 ist sie Kantorin und Organistin an der japanischen evangelisch-lutherischen Kirche zu Miyazaki auf Kyūsyū in Japan und Leiterin des Japan-Büros der Schnitger Gesellschaft e.V.
DO 28. Juli - 20.00 Uhr Lutherkirche Leer
„Zweifelhafte Bachwerke – Bach und Umzu“
Wieland Meinhold, Universitätsorganist in Weimar, bringt „zweifelhafte“ Bachwerke zu Gehör. Gerade einige der besonders beliebten Bach-Orgelwerke können (oder müssen?) eher Bach-Freunden, -schülern, -lehrern und Verwandten zugeschrieben werden. Wieland Meinhold spielt Werke von Georg Böhm, Johann Ludwig Krebs, Johann Christian Kittel, Georg Philipp Telemann, Wieland Meinhold, Johann Christoph Kellner, Johann David Heinichen, Francois Couperin u.a.
Zusatzangebot! Vor dem Konzert um 19.00 Uhr auf der Empore: „Musik für große und kleine Pfeifen – Besuch bei der Königin“
Dr. W. Meinhold erläutert Aufbau und Klangfarben der Orgel in fünfzehn Improvisationen
DO 04. August - 20.00 Uhr Lutherkirche Leer
„Aus der Alten und der Neuen Welt“
Robert Parris (Georgia/USA) bringt Chansons und Intabulierungen der Renaissance (mit Lauren Parris - Sopran), Werke des norddeutschen Barock, der frühen Romantik und zeitgenössischer amerikanischer Komponisten zu Gehör. Es erklingen Kompositionen von Vincent Lübeck (Praeludium d-Moll), Giulio Caccini / Peter Phillips (“Amarilli, mia bella”), Orlando di Lasso / anonymous (“Susannah, un jour”), Johann Sebastian Bach, Dietrich Buxtehude, Felix Mendelssohn – Bartholdy (5. Sonate), Leo Sowerby (Meditation on "Picardy") und Robert Parris (Sonata II, 2010)
Programm:
Girolamo Frescobaldi 1583-1643
Toccata prima
Toccata settima (aus Il secondo libro di toccate...1637)
Giulio Caccini 1551-1618
Amarilli, mia bella Lauren Parris, Sopran
Peter Phillips 1560-1628
Amarilli, mia bella
Orlandus Lassus 1532-1594
Susanna un jour Lauren Parris, Sopran
Anonymus, aus dem Susanne van Soldt MS, 1599
Susanna un jour
Johann Sebastian Bach 1685-1750
Sonate V in C-dur, BWV 529 Allegro Adagio Allegro
Felix Mendelssohn Bartholdy 1809-1847
Sonata V in D-dur, Op. 65
Andante Andante con moto Allegro
Leo Sowerby 1895-1968
Meditation über Picardy (1940)
aus Six Meditations on Communion Hymns
Robert Parris geb. 1952
Sonate II für Orgel (2010)
Allegro Allegretto Agitato
Prof. Dr. Robert Parris ist gleichermaßen Konzertorganist, als Pädagoge und Kirchenmusiker. Er absolvierte Studien an der University of North Carolina an Chapel Hill und der University of Rochester (New York) als Student von Rudolph Kremer und David Craighead (Orgel) und William Penn und Samuel Adler (Komposition). Weitere Studien auf dem Gebiet der Alten Musik führten ihn zu William Porter und Prof. Harald Vogel.
Er gehört damit zu einer kleinen Gruppe amerikanischer Organisten, die sich durch die stilsichere Beherrschung sowohl historischer als auch moderner Spielweisen auszeichnen. Im Zentrum seines Interesses stehen die Musik J.S. Bachs sowie die der norddeutschen Komponisten des 16. und 17. Jahrhunderts.
Seit 1979 ist Robert Parris Professor und Universitäts-Organist an der Mercer University (Macon und Atlanta, Georgia, USA). Seit 2004 ist er auch leitender Kirchenmusiker an der Christ Church, Episcopal in Macon, die als älteste Gemeinde der Diözese von Atlanta gilt. Seit 1968 unternimmt hat er regelmäßig Konzertreisen zu den bedeutenden Denkmalsorgeln in Europa.
DO 11. August - 20.00 Uhr Lutherkirche Leer
„Aus mittleren und südlichen Gefilden“
Orgelkonzert mit Egbert Schoenmaker (Ootmarsum NL)
Egbert Schoenmaker studierte Orgel an den Musikhochschulen in Utrecht (Nico van den Hooven), Arnhem (Bert Matter) und nach seinem Konzertexamen bei Piet Kee in Amsterdam, Cembalo bei Anneke Uittenbosch. Er ist Organist an der Epmann-Orgel (1812) in der Simon und Judaskirche in Ootmarsum (NL). Kirchenorgelunterricht erteilt er an der Musikschule in Uelsen an den vielen Orgeln in der Niedergrafschaft.
Sein besonderer Schwerpunkt ist die Ausbildung von Organisten im Nebenamt für alle Konfessionen. Egbert Schoenmaker konzertiert regelmäßig in Deutschland und in den Niederlanden und machte Konzertreisen in die USA, nach Kanada und Südafrika. Er ist Initiator der grenzüberschreitenden Orgelkonzerte an historischen Orgeln im Grenzgebiet von Twente (Ootmarsum) und der Grafschaft Bentheim, die eine mehr als 30 jährige Tradition hat.
Der Eintritt zu den Konzerten ist frei!
Am Ausgang wird um eine Spende gebeten