Das Projekt erstreckt sich über einen Zeitraum von zwölf Monaten und soll auch über die beteiligten Einrichtungen hinaus entscheidende Impulse für die Suche nach und Erforschung von Objekten aus kolonialen Kontexten in den Museen der Region sowie für deren postkoloniale Neubewertung und -präsentation unter Einbeziehung der Herkunftsländer und -gesellschaften und einen transparenten Umgang mit den Forschungsergebnissen geben.
In den aktuell rund 60 Museen und musealen Einrichtungen in der Region Ostfriesland hat bisher noch keine strukturierte und in ihrer Fragestellung abgeschlossene Forschung nach den Sammlungszugängen von Objekten aus kolonialen Kontexten stattgefunden. Durch die Lage Ostfrieslands am Meer, die damit verbundene Seefahrt, den Handel und die Marine liegt es jedoch nahe, dass in den regionalen Sammlungen Objekte oder Konvolute aus kolonialen Kontexten vorhanden sind. Besonders auffällig sind Zugänge aus China und hier insbesondere aus Qingdao welche ansonsten nach derzeitigem Kenntnisstand in Niedersachsen nur punktuell verbreitet sind. Daraus ergibt sich ein direkter Zusammenhang zwischen Ostfrieslands Lage am Meer, der Seefahrt und der vom Reichsmarineamt verwalteten, damaligen Kolonie Kiautschou (Jiaozhou).