Die Anschaffung dieser Orgel, die für das Organeum eine einzigartige Bereicherung darstellt, wurde maßgeblich durch die Evangelisch-reformierte Kirche unterstützt.
Die Bilderserie ist am Tage des Aufbaus entstanden.
Am Freitag, dem 31. Januar und am Samstag, dem 1. Februar wurde die Hausorgel durch drei Mitarbeiter der Orgelbauwerkstatt Ahrend im Prunksaal des Organeums aufgebaut.
Die Orgel passt hier so gut hin, als ob sie für diesen Raum konzipiert wäre. Das freie Pedalwerk ist hinterständig, leicht nach rechts versetzt, an der Rückwand des Saales aufgestellt. Der Subbaß 16' ist in der Front eng labiert und erreicht seine Mensur über die Tiefe der Pfeifen. Dadurch kommt das Register in der Breite mit demselben Platz aus, den das Register Gedacktbaß 8' einnimmt. Dieses Register hat einen beinahe quadratischen Querschnitt. Davor steht als offenes Register der Octavbaß 4' des Pedals. Diese drei Register sind aus Eichenholz gefertigt.
Ein Podest in Höhe einer Stufe bietet für den Balg und die Traktur zum Pedal den nötigen Platz. Glücklicherweise öffnet die Tür zum Nebenraum in die andere Richtung, sodass es kein Problem war, die Orgel an diesem Platz zu positionieren.
Das obere Manual der Orgel ist das "Hauptwerk". Hier stehen die Stimmen Quintadena 8', Principal 4', Oktave 2' und Rankett 8'.
Das Rankett steht im Prospekt noch vor dem Principal 4'.
Das untere Manual ist mit drei Flötenregistern Holzgedackt 8‘, Holzgedackt 4‘ und Blockflöte 2‘ besetzt und es hat als Klangkrone eine Sesquialtera 2fach. Mittels der Manualkoppel kann das obere Manual (Hauptwerk) an das unter Manual angekoppelt werden. Durch diese Konstruktion ergeben sich zusätzlich Registriermöglichkeiten.
Das Pedal kann an das erste und / oder das zweite Manual angekoppelt werden. Dadurch ist es auch möglich, das Zungenregister Rankett 8' in das Pedal zu koppeln.
Die Orgel ist in der Klangstärke wunderbar auf diesen Raum abgestimmt. Die Zahl der möglichen Registrierungen ist sehr groß. Die Klangwirkung ist berührend schön!
In ihrer Größe und Proportion fügt sich die Ahrend-Hausorgel ideal in den Prunksaal ein. Der Profilkranz der Orgel korrespondiert mit den Profilen über den Zimmertüren. Der Eichenholzton des Gehäuses geht weich in die Farbgebung der vorhandenen Vorhänge vor den Fenstern über. Beim Betreten des Saales ist sofort die ganze Prospektfront sichtbar, ohne dass ein Fenster verdeckt wäre, das Gegenlicht stören würde oder die Orgel hinter dem Kronleuchter verborgen wäre. Die Prospektfront befindet sich etwas mittig im Raum. Die Orgel wird von dem Kronleuchter sanft illuminiert und das in den Kristallen gebrochene Licht spiegelt sich in den Prospektpfeifen.
Die Ahrend-Hausorgel ist quasi der Schluss-Stein für die Sammlung historischer Tasteninstrumente, weil sie die Qualität historischer Klänge in einem neuen, vielseitigen Konzept vereinigt und somit die Orgelbaukunst und die Kunst des Orgelspiels in vorbildlicher Weise repräsentieren kann.
Durch den Erwerb dieser Orgel kann auch die Bedeutung des Orgelbauers Jürgen Ahrend und der unter der Leitung seines Sohnes Hendrik Ahrend überaus erfolgreich fortwirkenden Werkstatt in angemessener Weise gewürdigt werden.
Die von Jürgen Ahrend und Gerhard Brunzema gegründete Werkstatt hat für den Erhalt und die Blüte der Orgellandschaft Ostfrieslands einen unschätzbaren Beitrag geleistet, ohne welchen die norddeutsche Orgelkultur kaum den Rang eines weltweit geschätzten Kulturexportartikels hätte einnehmen können.